Berichte aus der Gemeinde 2015
Kunstwerk von Ebba Kaynak
Passend zur Passionszeit können wir Ihnen ein neues Kunstwerk vorstellen, das in unserem Gemeindezentrum seine Heimat gefunden hat. Die Künstlerin Ebba Kaynak hat dieses ganz lebendige und naturnahe Kreuz vor einigen Jahren geschaffen und es nun im vergangenen Jahr der Kirchengemeinde geschenkt.
Nach längerer Ausstellung und Betrachtung des Kreuzes und einer Alternative hat sich der Kirchengemeinderat einstimmig für das Kreuz ausgesprochen.
Wir danken der Künstlerin herzlich für die großzügige Gabe und wünschen der Gemeinde, dass sie an diesem Kreuz lernen möge, dass wir keinen Marterpfahl sondern ein Befreiungssymbol im Zentrum unseres Glaubens stehen haben.
Dr. Anu Rose aus Vellore/Indien zu Gast
Im November war die Ärztin Dr. Anu Rose aus Vellore in Schorndorf zu Gast. Am Freitag dem 20.11. hielt sie in der Pauluskirche einen Vortrag. Sie erzählte vom Krankenhaus in Südindien, aber auch von ihrem speziellen Projekt.
Dr. Rose arbeitet in einem abgelegenen Stammesgebiet, den Jahwadi Hills. Sie versucht den Menschen dort elementare medizinische Versorgung zu bringen und vor allem die Kinder aus dem Stammesgebiet so an Bildung heranzuführen, dass sie selbst als Krankenschwestern oder Pfleger für ihre Stammesgemeinschaft einmal hilfreich sein können.
Rückblick auf das Salz- und Zwiebelkuchenfest
Im Oktober haben wir wieder unser Salz- und Zwiebelkuchenfest gefeiert. Wieder hat unser fleißiges Team wunderbare Kuchen gebacken. Wieder wurde unsere Pauluskirche ganz voll und aller Kuchen wurde bis zum letzten Stück aufgegessen oder für zuhause mitgenommen.
Unsere diesjährigen Konfirmanden haben fleißig mitgeholfen und einen ziemlich gerechte Methode entwickelt, ihr Trinkgeld miteinander zu teilen. Das hat so gut geklappt, dass Pfarrer Oesterle sehr beeindruckt davon war.
Unser großer Dank gilt wie in jedem Jahr der Familie Feurstein, die immer weiter an Details arbeitet (dieses Jahr wurden andere Zwiebeln ausprobiert), um den tollen Zwiebelkuchen noch besser zu machen.
Spende der Grundschüler an Brot für die Welt
An der Rainbrunnenschule in Schorndorf unterrichtet Pfarrerin Oesterle seit vielen Jahren die Grundschüler im Fach evang. Religion. Im Zuge der Unterrichtseinheit: „Kinder in der einen Welt“ in der Klasse 4 initiierte sie eine Spendensammelaktion. Die Kinder bastelten mithilfe eines Bastelbogens von „Brot für die Welt“ eigene Spendenkässchen und zogen damit los. Die Pfarrerin versprach, den Betrag, den die Kinder sammeln würden, zu verdoppeln.
Von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde staunte sie mehr, als die Kinder ihr von den Spendenergebnissen berichteten, die sie einwarben. Da wurde Kuchen beim Fußballturnier des kleinen Bruders verkauft, da wurden Großeltern um Spenden gebeten und bei Familienfesten waren die „Kinder in der einen Welt“ ein Thema. Vor allem jene beiden guten Freundinnen, die das Spendenplakat halten, spornten sich gegenseitig zu Höchstleistungen beim Sammeln an. Letztlich ergab das Leeren der Kässchen weit über 230 Euro, die von der Pfarrerin dann verdoppelt wurden. Abschluss der Unterrichtseinheit war es dann zu verstehen, wie viel mit einem solchen Betrag in armen Ländern ganz konkret bewegt werden kann.
Rückblick auf das Gemeindeforum
Ende April fand im Zuge der Hauptvisitation das Gemeindeforum statt. Alle Gruppen und Kreise aus der Gemeinde berichteten und zeigten einen lebendigen Überblick über das Gemeindeleben. Wir danken im Rückblick Frau Pfarrerin Dr. Schrenk aus Waldhausen, die den Abend gut moderierte. Danke auch an Gudrun Autenrieth, die als Kirchengemeinderatsvorsitzende vieles im Hintergrund organisierte. Und unserer besonderer Dank gilt Kirchengemeinderat Detlef Reetz und seiner Maschinenbaufirma Plappert, die uns ein tolles Modell unseres Kirchturms nachgebaut haben. Durch die auswechselbaren und zu gestaltenden Scheiben, konnte jede Gruppe ihren Impuls für das Gemeindeleben auf dem Kirchturmmodell anbringen und wir haben bis heute eine schöne Erinnerung an diesen Abend in unserer Kirche stehen.
Dekan Volker Teich und Schuldekan Martin Hinderer informierten sich beim Gemeindeforum. In entspannter Atmospäre lernten sie die große Zahl an Gruppen und Kreisen der Pauluskirche kennen, die sich jeweils mit einem kurze Beitrag vorstellten.
Kirchengemeinderats-Ausflug nach Esslingen
Der Kirchengemeinderat und unsere Mitarbeiter in der Gemeinde verbrachten wieder einen sehr schönen gemeinsamen Ausflugstag. Der Weg führte uns nach Esslingen, wo wir unter anderem eine gelungene und humorvolle Führung durch die älteste Sektkellerei Deutschlands erlebten. Dieser frohe Tag war auch als Dank für die verantwortliche ehren- und hauptamtliche Arbeit unseres Leitungsgremiums und unserer Mitarbeiter gedacht.
Jugendkantorei und Handglockenkonzert
Ende Juni konnten wir zwei tolle Konzerte in unserer Kirche erleben. Die Jugendlichen und Kinder aus der Jugendkantorei und dem Kinderchor boten ihr Können dar und wurden begeistert beklatscht. Man merkte wie intensiv KMD Hannelore Hinderer sind mit ihren Schützlingen auf diesen Abend vorbereitet hatte.
Eine besondere Faszination übte das Handglockenkonzert des Fanling Kau Yan College aus Hongkong in unserer Kirche aus. Der Zauber den diese 40 jungen chinesischen Musiker unter der Leitung von Kevin Manzimas durch ihre Musik entfalteten, war grandios. Die Glocken liesen machen Zuhörer schon an die himmlischen Glocken denken, die gemäß einem verbreiteten Volksglauben die Fruchtbarkeit der Felder fördern oder auch heilen, schützen und das Böse bannen.
Loriot, der Humor und der Glaube
Am Donnerstag dem 2. Juli um 19.30 Uhr luden wir im Rahmen der „Themen des Glaubens“ zu diesem Abend ein. Pfarrerin Margarete Oesterle hatte sich die Zeit genommen, einen der großen Humoristen Nachkriegsdeutschlands näher unter die Lupe zu nehmen. Was bestimmte sein Leben, was machte seinen Witz aus, wie ging er mit Religion um? Gerade in Zeiten, wo einerseits derbe Satire und andererseits brutale Gewalt die Auseinandersetzung um religiöse Inhalte bestimmt, ist es hilfreich, auf einen so vorsichtigen und trotzdem pointierten Menschen wie Loriot zu hören. An diesem Abend wurde auch im vollbesetzten Vortragsraum viel über den hintersinnigen Witz dieses großen Zeichners, Filmemachers und Schauspielers gelacht.
Männerkreis Paulaner starten mit tollen Programmpunkten in das Jahr 2015
Im März hatte der Männerkreis den neuen Vorstand der DITIB-Moschee im Hammerschlag zu Gast. Herr Kagcaman kam in ein offenes und von gegenseitigem Respekt getragenes Gespräch mit uns. Er machte deutlich, wie verabscheuenswürdig auch er die Verbrechen des IS findet und wie wenig das mit der Form von Islam zu tun hat, den er selbst lebt und praktiziert. Er zeigte sich offen dafür, eine Form von „Euroislam“ zu entwickeln, der den Bedürfnissen von westlichen geprägten Muslimen entspricht. Bereits die vierte Generation von türkischstämmigen Mitbürgern lebt ja inzwischen in Deutschland und wird durch unsere Kultur geprägt. Das führt auch zu Veränderungen im religiösen Denken. Er lud herzlich zu einem Moscheebesuch ein, zumal der momentan in Schorndorf im Amt befindliche Imam sehr gut Deutsch spricht und ein theologisch äußerst gebildeter Geistlicher ist, der viele offenen Fragen klären kann.
Im April hatten wir den Zauberer Dr. Walter Riedlinger aus Kirchheim zu Gast. Er verblüffte uns mit ungewöhnlichen Tricks und würzte seinen Auftritt mit viel schwäbischem Humor. Man konnte also lachen und staunen – eine wohltuende Kombination von Gefühlen. Einerseits war man ganz gefangen von den Kunststücken die er unerwartet zu Wege brachte, andererseits konnte Dr. Riedlinger aber auch seine Kunst entmythologisieren, indem er teilweise bewusst durchscheinen ließ, wie die Tricks und Zaubereien denn zustande kommen. Doch immer wenn man meinte: „Jetzt habe ich es kapiert“ gab es eine erneute Wendung im Zauberkunststück, die die Zuschauer überraschte. Er verband seine Zaubereien mit Erzählungen, die von menschlichen Beziehungen und vom alltäglichen Leben handelten. Neben Kartentricks und Kunststücken mit Seilen kam auch eine Persiflage auf Uri Geller zur Aufführung, über die man herzlich schmunzeln konnte.
Im Mai wird der IT-Spezialist aus unserem Kreis, Herbert Schalke, darüber referieren, wie das Internet die Märkte verändert. Was ist dran, an der neuen „shared economy“?
Osternachtsfeier auf dem Hungerberg
Trotz einer verregneten Passionswoche vertrauten wir dem Wetterdienst, der uns ankündigte, dass genau am Ostermorgen das Wetter besser und sonnig werden würde. So haben wir die schöne und tiefgehende Feier, die die Paulusgemeinde seit über 20 Jahren ausrichtet, wieder gewagt.
Gemeinsam mit dem fleißigen Team der Ehrenamtlichen kamen wieder knapp 150 Menschen morgens um 5.30 hinauf unter das Ostlandkreuz. Mit Osterfeuer, Tauferinnerung, Schöpfungstheologie und Abendmahl wurde es wieder ein anrührender Gottesdienst, der uns von der Nacht in den Tag hinein führte.
Es war kalt und durch den aufgeweichten Boden kam auch keiner mit ganz sauberen Schuhen nach Hause. Aber gerade die leiblichen und ganzheitlichen Elemente dieser Feier, machen sie Jahr für Jahr so beliebt. Dass der auserstandene Herr uns auch heute noch neue Anfänge und neues Leben schenken will, das wird hier intensiv erlebt.
Es sind viele Familien, die sich die Mühe machen, so früh aus dem Bett zu steigen. Es gibt Menschen, die vor dem Besuch der Feier eine fast einstündige Wanderung hinter sich bringen, bevor sie oben ankommen. Keiner soll aber nach der Feier den Berg hinab wandern, ohne ein stärkendes Frühstück im Magen zu haben. Auch das ist vorbereitet.
Der Dank der Gemeinde gilt den ehrenamtlichen Helfern und dem Mesnersehepaar Bruckner, das immer viel organisatorische Arbeit übernimmt.
Solardach in Indien gebaut
Pfarrerin Margarete Oesterle kam 2013 im Zuge einer Reise nach Vellore in Südindien auch in die Nilgirisberge, wo der „christliche Missionsdienst“ Kinderheime unterhält. In den Wintermonaten kann es auf einer Höhe von 2000 Metern kalt werden. Eine Heizung gibt es aber in den Kinderheimen nicht. So entstand bei Pfarrerin Oesterle die Idee, durch die Finanzierung einer Solaranlage zumindest eine warme Dusche für die Kinder zu ermöglichen. Im Jahr 2010 und 2012 waren erfolgreich zwei große Solaranlagen auf den Gebäuden der Paulusgemeinde gebaut worden. Das inspirierte auch den Bau einer solchen Anlage in einem der Kinderheime in Südindien.
Zurück in Deutschland startete Pfarrerin Oesterle eine Spendensammelaktion. Konfirmanden, Mitreisende, die Kinderkirche, die Weingärtnervereinigung und Gottesdienstopfer trugen zu dem Projekt bei. Dazu kam der Verkauf von Socken, Hausschuhen und Gebäck zur Weihnachtszeit. Nach eineinhalb Jahren war das Ziel erreicht und die ca. 3000€ für die Solaranlage waren beisammen (genau: 3319,15).
Bei der diesjährigen Reise konnte die Gruppe die neue Anlage fotografieren, die nun den Mädchen im Kinderheim Underfell warmes Wasser spendet. Der Dank gilt allen Spendern und Unterstützern, die sich mit diesem Projekt identifiziert haben. Das Bild zeigt die einfache Anlage, die aber für die Waisenmädchen im Kinderheim eine große Bereicherung ist!
Weihnachtsfeier in der Pauluskirche
Die Kinder des „Netzwerkes Wiesenstraße“ (Paulinenpflege) und die Kinder aus dem Übergangswohnheim für Asylanten in der Wiesenstraße feierten gemeinsam eine schöne Weihnachtsfeier in der Pauluskirche. Viele trugen zum Erfolg des Nachmittags bei, dessen Höhepunkt für die Kinder ganz sicher dier Bescherung war. Neben der guten Zusammenarbeit mit den Sozialarbeitern Kathrin Lillich und Nabil el Tonoly war das Schorndorfer Bündnis für Familien, Kinderreich, viele Privatpersonen und die Paulusgemeinde beteiligt. Gemeinsam stemmte man die Feier. Pfarrer Oesterle erinnerte mit einer figurengestützten Erzählung daran, das man sich speziell zur Weihnachtszeit daran denken kann, dass auch Jesus von Nazareth als Kind ein Flüchtling und Migrant wurde. Vor der Bedrohung durch Herodes floh seine Familie nach Ägypten.
Konfi-Fußballmeister 2015
Yeah - cool – gewonnen!!!
Seit 10 Jahren nehmen unsere Konfirmanden regelmäßig am Konfirmandenfußballturnier des Kirchenbezirkes teil. Bisher war die beste Platzierung ein 4. Platz gewesen, was bei 16 teilnehmenden Teams nicht schlecht war. Aber nun – im Jahr in dem Deutschland Weltmeister in Brasilien wurde - ist uns das „Wunder von Winterbach“ gelungen. Wir sind der neue Konfi-Fußballmeister des Kirchenbezirkes. Nach einem starken Auftaktspiel mit einem 6:0 Sieg gegen Miedelsbach, folgte ein härter erkämpftes 2:0 gegen Winterbach II. Leider ging das letzte Gruppenspiel gegen Schornbach etwas unglücklich 1:0 verloren, was zur Folge hatte, dass wir nur als Gruppenzweite weiter kamen.
Im Viertelfinale trafen wir deshalb auf bärenstarke Oberurbacher, die uns auch mit 1:0 in Rückstand brachten. Kurz vor dem Ende der Partie gelang aber das Ausgleichstor und wir konnten so ein Elfmeterschießen erzwingen. Doch auch in diesem Elfmeterschießen gerieten wir im Rückstand. Nur durch die tolle Paraden unseres Torwarts und konsequente Verwertung der letzten drei Elfmeter gelang es uns, auch dieses Spiel mit 4:3 zu gewinnen. Im Halbfinale setzen wir uns dann souverän mit 3:1 gegen Beutelsbach durch, die wohl viel Kraft im Viertelfinal-Lokalderby gegen die Schnaiter gelassen hatten. Im Endspiel trafen wir dann erneut auf Schornbach. Wieder gerieten wir mit 0:1 in den Rückstand. Aber die Moral der Mannschaft blieb ungebrochen. Sie fightete zurück und schaffte das 1:1. Kurz vor Spielende sorgte ein Handspiel der Schornbacher für einen Elfmeter zu unseren Gunsten. Der wurde im Nachschuß verwandelt und brachte uns letztlich den Turniersieg. Nun freut sich die Mannschaft auf die Landesmeisterschaften im April, wo wir gegen alle anderen Sieger aus Württemberg antreten werden.
Alle haben toll gespielt, das besondere aber: Die Mannschaft hat sich nie aufgegeben, sie hat immer wieder Rückschläge im Verlauf des Turniers weggesteckt und drohende Niederlagen in Siege verwandelt. Damit ist das Team dem Satz der Anfangsandacht nahe gekommen: „Die auf der Herrn warten bekommen neue Kraft, dass sie aufsteigen mit Flügeln wie Adler“ (Jesaja 40)
Sven Ulreich, Torhüter bei Bayern München, früher beim VfB Stuttgart, war übrigens auch einmal Konfirmand in der Paulusgemeinde. Er wurde 2003 von Pf. Ulrich Lang konfirmiert.